Telekom Tarif

Es ist schon absurt, welche Gründe Leute von sich geben, nur weil sie dagegen sind, dass die Telekom in Zukunft gedenkt, ihre Tarife nach Datenvolumen abzurechnen.

 

Hier einmal einige zur Auswahl (dieser Blog wird ständig erweitert werden.

 

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1. Das DSL gehört heutzutage zur Grundversorung

 

Na ja, auch Kleidung gehört zur Grundversorgung und Essen. Trotzdem gibt es dabei keinen Einheitspreis, egal wie viel zu welcher Qualität man diese Dinge haben möchte.

 

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2. Ein Kind aus einer sozialschwachen Familie sollte sich auch Bildungsvideos herunterladen können. 

 

Das wäre doch wohl bei einem Datenvolumen von 75 GB pro Monat (das wird der niedrigste Tarif bei der Telekom) gewährleistet.

 

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3. Ein Arbeitsloser sollte doch seine Bewerbungen ohne weitere Kosten über das Internet verschicken können.

 

Kein Personalchef möchte über E-Mail dicke Datenvolumen bekommen. Und selbst bei Anhängen von 20-25 MB kann ein Arbeitsloser über 40 Bewerbungen pro Monat verschicken, um überhaupt 1 GB seiner Flatrate verbraten zu haben. Wie teuer wird es eigentlich, wenn ein Arbeitsloser, statt über das Internet, seine Bewerbung nach alter Art versendet. 5€ x 40 Stück. Da spart er beim Internet auf jeden Fall den größten Teil der Kosten ein, selbst wenn er einen 5 € teureren Tarif kaufen muss.

 

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4. Wer nicht dagegen ist, hat keine Ahnung von Internet

 

Eins der besten Totschlagargumente. Sachlich perfekt begründet.

 

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5. Man stelle sich vor, Microsoft und Äpple ändern die Vertriebsstruktur und man muss die Betriebssysteme sich über das Internet aus den USA herunterladen. Wie teuer das doch kommen würde.

 

Nun lädt man sich auch ein Microsoft Betriebssystem nicht mehrmals im Monat aus dem Internet, und außerdem würde so ein Transport über das Internet viel preiswerter als die heutige Variante werden. Was würde man alles sparen:

 

a) Die CD (Material und das Pressen)

b) Das Handbuch (gedruckt oder gepresst auf CD)

c) Die Verpackung in Form eines Pappkartons

d) Der Versandt dieses Kartons aus den USA nach Deutschland.

 

Also da dürfte wohl ein Herunterladen über das Netz wesentlich billiger kommen, selbst wenn man jeden einzelnen KB bezahlen muss.

 

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6. Es wurde gefragt, was denn mit denen, die unentgeltlich Inhalte produzieren und uploaden?

 

Die Antwort ist doch ganz einfach. Wenn ich etwas kostenlos produziere, und einer will es von mir kostenlos haben, egal ob nun über das Internet oder in Form von fester Materie (DVD, CD) obliegt es ihm, wie er es erhält. Die Transportkosten sind sein Ding. Ist es ein Paket, kann ich es ihm unfrei zusenden, sodass er beim Empfang bei DHL oder wem auch immer, die Versandkosten bezahlt, über das Internet zahlt der das Datenvolumen. Was für eine Frage. Ich fasse es nicht.

 

Und wenn ein nichtkommerzieller Blogger so gut ist, wie er selbst meint, na dann wird der Empfänger auch bereit sein ein paar Cent, mehr ist es ja nicht, für das Herunterladen des Artikels berappen.

 

Und sollte das, was ein Blogger absondert, nicht einmal ein paar Cent Versandkosten wert sein - na dann ........

 

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7. Internet gehört heutzutage dazu. Filme herunterladen, Videos und Onlinespiele sind einfach Standard.

 

Stimmt. Dagegen ist wirklich nichts zu sagen. So was ist heutzutage Standard, wie noch vor 5 Jahren es Standard war, Filme in de Videothek auszuleihen oder sich Computerspiele im Laden zu kaufen. Nur - auch das gab es nicht zu einem Einheitspreis, sondern je mehr man haben wollte, desto mehr musste man bezahlen. Es gab vielleicht einige Videotheken, die gaben ab einer gewissen Menge Mengenrabatt aus, aber das war schon alles. Es gibt nun wirklich keinen Grund, nur weil die Art der Besorgung des Freizeitvergnügens sich geändert hat, man nur noch ein Preis zu zahlen braucht, egal wie viel Freizeitvergnügen man sich über das Netz ins Haus holt.

 

Auch Bücher in der Freizeit lesen war vor fünf Jahren (und auch davor) Standard. Und wenn man sich ein Buch in einer Buchhandlung gekauft hat, waren in dem Preis auch immer die Transportkosten enthalten, die das Buch, von der Druckerei bis zum Buchhandel zurückgelegt hat, enthalten. Und nun sollen, nur weil der Transport über das Internet läuft, die Transportkosten wegfallen? Nur die Art des Transportes hat sich verändert, aber es ist immer noch ein Transport, der Kosten verursacht.

 

Egal was zu welcher Zeit absoluter Standard in der Freizeitbeschäftigung war, war es normal, dass alle Kosten im Preis enthalten waren. Es gibt kein Grund dafür auf einmal kein Verständnis zu haben, nur weil bis jetzt durch das Internet noch nicht, oder erst seit kurzer Zeit, hohe Datenvolumen von Privathaushalten heruntergeladen werden, und daher damals das Volumen der Daten nicht relevant waren.

 

Und auch wenn das Internet heutzutage zum Standard gehört, fragt sich doch, in welchen Massen gehört es zum Standard. Bei Google+ behaupten viele, dass stundenlang am Internet zu sitzen, sich Filme, Videos in größeren Stückzahlen herunterzuladen, Onlinespiele zu spielen und weit über 100 GB, ja einige sprechen sogar von 200 GB, pro Monat zu verbraten. Und Sie behaupten das ist doch heutzutage Standard.

 

Und das stimmt eben nicht. Das durchschnittliche Datenvolumen eines Internetanschlusses in Deutschland soll im Jahr 2013 bei 15-20 GB pro Monat betragen. Dann können die, die behaupten es wäre doch Standard, wenn sie Daten in einer Größenordnung von 100 GB und mehr Monat verbrauchen, nicht die Wahrheit sagen.

 

Wenn ein Anschluss 100 GB verbraucht, muss, damit ein Durchschnitt von 15-20 GB erreicht wird. Mindestens ein anderer Anschluss 80-85 GB unter dem Durchschnitt liegen. Er müsste also ca. minus 65 GB selbst verbrauchen, also 65 GB erzeugen. Was nicht geht. Ca. 10 Anschlüsse müssten die Hälfte des Durschnitts, also nur ca. 8,5 GB verbrauchen, damit ein Anschluss 80-85 GB verbraten kann, ohne dass der Durschnitt steigt. Es mag eine große Masse geben, die mehr als 100 GB pro Monat durch das Netz schickt. Die Masse aber, die nur halb so viel als der Durschnitt benötigt, ist mindestens 10x mal so groß, als die Masse der Vielverbraucher.

 

Hier schreit also eine kleine Minderheit, behauptet, die Masse zu vertreten, was nicht stimmt, und man hört nur diese kleine Masse, die die große Masse sich gar nicht so mit dem Internet beschäftigt, um dort hörbar zu sein. 

 

 

 

Hätte es von vorne rein verschiedene Tarife gegeben, so wie es ja schon lange verschiedene Tarife für die Geschwindigkeit im Netz gegeben hat, würde sich heute keiner darüber aufregen. Man will eigentlich nur ein einmal gewonnenes Privileg nicht verlieren, auch wenn sie die Bedingungen nun einmal geändert haben.

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Kommentare: 4
  • #1

    Josef Euringer (Dienstag, 14 Mai 2013 23:57)

    Nur eine Frage in Bezug zu Ihrem Kommentar
    4 in Bezug auf Kommentar 7.

    wer (in 4 ) sich Lustig macht über nicht belegte Aussagen;
    sollte (in 7 ) auch das angebliche momentane Durchschnitts-Datenvolumen begründen bzw. als Fußnote auf diese "offizielle" Angabe verweisen.

    will nicht sowas wie in G+ lostreten, nur wer wirft.... sollte auch fangen können.

  • #2

    Berthold Kogge (Dienstag, 21 Mai 2013 14:42)

    Zu Punkt 7
    Das momentane durchschnittliche Datenvolumen wurde in verschiedenen Presseberichten kundgetan. Für 2012 lag es bei 13 GB pro Monat und Anschluss und für dieses Jahr schätzt man es auf 15-20 GB. Auch die Telekom hat das in ihren Presseberichten mitgeteilt und es besteht kein Grund daran zu zweifeln.

    Zu Punkt 4
    Was soll ich dazu sagen. Dieses Totschlag-Argument kommt, gerade bei Google+ gerne von Netzaktivisten, wenn man deren Meinung nicht vertritt. Da spielt es keine Rolle, ob es nun das Internet-Tarifsystem ist, das Urheberrecht oder sonst was. Ich finde das ja auch nicht gut, aber das ist nun einmal so, wenn den lieben Netzaktivisten nichts mehr einfällt.

  • #3

    Josef Euringer (Donnerstag, 23 Mai 2013 00:00)

    zu : zu Punkt 7 :
    - Wieso kein Grund zu zweifeln ?
    Wollte nur wissen, wie (wer?) mann
    auf diesen Wert kam.

    - Dann verweise ich immer in Bezug auf Telekom auf ihre Werbung für das immer Online Haus / Familie ( Vor nicht alzu
    langer Zeit.)
    was mit 75 Gb nicht immer gut möglich ist.
    Für 2 Personen ohne große Internetnutzung evtl. ja.
    Für eine Familie mit 2-3 Kindern und etwas mehr Internet affinität, eher nicht.

  • #4

    Berthold Kogge (Donnerstag, 23 Mai 2013 08:13)

    Und das ist doch kein Argument.

    Die Flatrate bis 75 GB kostet 5,50 €.

    Eine Nummer größer, es ist nicht genau ersichtlich, wie viel GB das sind, dürfte wohl aber so um die 90-100 GB sein, kostet 9,90 €

    Wo ist das Problem, wenn der Durchschnittsanschluss dieses Jahr schätzungsweise 15-20 GB p.M. durch die Leitung jagt.

    Selbst 75 GB ist fast vier Mal so viel, wie der Durchschnittsanschluss benötigt. und 90-100 GB wären ca. da 5 fache.

    Und wenn das für eine Großfamilie nicht ausreicht, weil sie nur noch vor dem Internet sitzt, kann sie auch die weitere all inclusive Flatrate, die ungefähr 10-20 € mehr kosten soll, bezahlen.

    Haben Sie mal ausrechnet, was eine Großfamilie spart, wenn sie nur noch vor dem Internet hockt,denn das muss sie, um wirklich die all inclusive Flatrate zu benötigen.

    Kein Kino - das holt man sich nach Hause.

    Keine Videothek um die Ecke, in der die Videos viel teurer als im Internet sind - denn die holt man sich aus dem Internet.

    Viel seltener in den Freizeitpark, oder sonst wo hin. Kein Eis mehr teuer am Eisstand, da man das Billige aus dem Supermarkt sich dann aus der Tiefkühltruhe holt, wenn man vor der Internetglotze sitzt.

    Der Tag hat nun einmal nur 24 Stunden, obwohl, wenn das nicht reicht, man auch noch die Nacht dazu nehmen kann.

    Die Zeit der Freizeit lässt sich nicht beliebig verlängern. Die Zeit, die man im Internet sich herumtreibt, wobei das reine Surfen ja kaum GB verballert, kann man schlecht anders Geld ausgeben.

    Haben Sie sich mal den Kopf gemacht, wie viel Geld da gespart wird. Und jeder sollte für seine Freizeit selbst aufkommen. Egal ob er ins Fußballstadion geht, oder ins Internet. Wenn Sie jeden Samstag sich ein Fußballspiel in einem Stadion ansehen, erwarten Sie doch auch nicht, dass derjenige, der das nicht macht, sich an Ihrem Kartenpreis beteiligt. Und, wenn Sie statt ins Fußballstadion, ins Internet gehen, sich eben daran beteiligt.