Bei dem Thema BGE hört bei vielen der Verstand auf zu funktionieren

Es ist wirklich irre. Wenn es sich um das BGE dreht, scheint bei vielen der Verstand aufhören zu funktionieren. Man hat wirklich das Gefühl, man diskutiert mit kleinen Kindern, die ihren Wunschzettel für den Weihnachtsmann schreiben, ohne Überlegung, ob das Gewünschte überhaupt auch machbar ist.

 

Letztens hat jemand im Frühstücksfernsehen bei Sat 1 sein Projekt BGE vorgestellt. Um es zu verdeutlichen, hatte er bei Facebook um Spenden gebeten, um einer Person ein BGE von 1.000 € pro Monat, für ein Jahr finanzieren zu können. Wer das BGE bekommen sollte, sollte ausgelost werden. Egal ob ein Arbeitsloser, ein Millionär oder ein Vielverdiener, der, der das Gewinnlos bekommt, soll das BGE für ein Jahr erhalten. Und, wie im Sat 1 Frühstücksfernsehen mitgeteilt wurde, hat es auch genügend Spenden gegeben.

 

Da kann man doch nur gratulieren.

 

Die grundsätzliche Vorstellungen von dem Projektgründer lautet: Er möchte ein BGE für jeden Einwohner, von 1.000 € im Monat. Bedingungslos. Also für jeden, egal ob Gering- oder Vielverdiener, arm oder reich.

 

1.000 € für jeden. Das macht:

 

1.000 € x 12 Monate x 81 Millionen ergibt runde 1.000 Milliarden € im Jahr, siw verteilt werden müssen.

 

Und, man stellt fest, viele klatschen bei Facebook, Google+ Youtube, Beifall, finden die Idee wahnsinnig toll. Geld, ohne zu arbeiten.

 

Aber was sind 1.000 Milliarden € BGE im Jahr denn nun?

 

Nun, 1.000 Milliarden Euro BGE-Auszahlung pro Jahr wären, grob gesehen:

 

37% des gesamten BIP von Deutschland

80% der gesamten Einnahmen der öffentlichen Hand (Steuern und Abgaben zusammen)

166% der gesamten Steuereinnahmen der öffentlichen Hand.

330% des gesamten Bundeshaushaltes.

 

Aber alle klatschen Beifall. Wow – Money für nothing.

 

Man kann immer nur feststellen, wenn es sich um das BGE dreht, wird bei vielen Menschen der Verstand abgeschaltet. Und einige, scheinen das sogar noch auszunützen, um ihre religösen Parolen unter das Volk zu bringen.

 

Fragt man, woher das Geld kommen soll, bekommt man die skurrilsten Antworten, wie z.B.

 

Es sind keine Kosten. Einkommen der Mitarbeiter sind grundsätzlich niemals Kosten. Wir glauben zwar, dass dies so sei und rechnen die Löhne immer im Sinne von Kosten, aber das ist eine Illusion.
Es geht bei Einkommen immer um eine Ertragsteilung. Das heißt die Mitarbeiter stehen richtiger weise auf der Ertragsseite.
Daher stellt sich das von Ihnen dargestellte Problem gar nicht. Es  ist nur eine Änderung in unserer gesellschaftlichen Buchführung.

 

Wow. Davon abgesehen, dass es sich bei dem BGE nicht um Mitarbeiter dreht, sondern ganz einfach darum, woher 1.000 Milliarden € pro Jahr herkommen sollen, um das BGE zu bezahlen, wenn die öffentliche Hand darüber hinaus dann nur noch grob 200 Milliarden übrig hätte, um alles Andere, wie Bildung, Verteidigung, Polizei, Justiz, Feuerwehr, allgemeine Verwaltung und Infrastruktur (alleine bei der Infrastruktur fehlen uns heute schon jedes Jahr rund 50 Milliarden Euro) zur Verfügung hätte, ist es reiner Etikettiermaschine, oder nennen wir es kreative Buchhaltung, wenn man das Gehalt von Mitarbeitern nicht als Kosten definiert, die in einer G+V Rechnung auch so verrechnet werden muss.

 

Als Antwort auf meine Kritik bekam ich die üblichen Vorwürfe:

 

Es ist schon schwer, sich von der Lohnabhängigkeit in seinem Denken freizumachen.
Es ist schon interessant, auf welche Vorurteile meine Ausführungen bei Ihnen stoßen.

 

Also Vorurteile. Ich nenne meine Rechnung die Beherrschung der vier Grundrechenarten. Summe pro Monat x die Zahl der Monate im Jahr x die Einwohnerzahl.

 

Das sind keine Vorurteile, dass ist Mathematik, und zwar Grundschulmathematik.

 

Es ist schon witzig. Als in meiner Jugend- und jungen Erwachsenenzeit man sich für die Gesellschaft einsetzte, gegen die Apartheid in Südafrika demonstriert, gegen den Vietnamkrieg, gegen die Ausbeutung der ehemaligen Kolonialländer, gegen den Hunger in Afrika, Indien, gegen Umweltverschmutzung und gegen Baumsterben.

 

An vielen Auto klebte damals die berühmte Weissagung der Cree- Indianer an den Scheiben, die da laut:

 

Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr merken, dass man Geld nicht essen kann.“

 

Heute will man Geld haben, ohne arbeiten zu müssen. Man darf arbeiten, muss aber nicht, was selbstverständlich beinhaltet, dass man Jobs, die man nicht ausüben möchte, auch nicht ausüben muss.

 

Man wäre frei. Endlich frei. Man könnte den Beruf ausüben, den man auf den man schon immer Lust hatte.

 

Wie wäre es da für jemanden, der gerne in der Natur und mit Tieren arbeitet, mit Schweine züchten? Ein Schweinebauer sein. Das wäre doch ein tolles Leben. Man züchtet Schweine oder auch gerne Rinder, Gänse oder Hühner.

 

Aber was macht man mit den ganzen Tieren, wenn es niemanden geben sollte, der genug Lust daran verspürt, dieser Tiere zu töten und zu schlachten. Wenn niemand in einem Schlachthof Spaß daran hat, diesen Tieren das Leben zu nehmen.

 

Gibt es niemanden, der so viel Lust am Töten und Ausweiden hat, dass er trotz BGE, in einem Schlachthof arbeiten möchte, bleiben wir auf unseren Schweinen, Rindern, Gänse und Hühner sitzen. Und niemand bekommt sie zu essen.

 

Was wäre, wenn wir doch genug Leute finden, denen es einfach so viel Spaß macht, Lebewesen zu töten, dass sie auch trotz eines BGEs die Tiere töten, ausweiden und zerteilen können, aber wir niemanden finden, die die so einen Schlachthof hygienisch sauber halten würden.

 

Finden wir niemanden, der so einen Schlachthof, auch mit BGE, hygienisch reinigt, brauchen wir auch keine Schlachter in dem Schlachthof und wir würden, als Züchter, auf unseren Tieren sitzen bleiben – und niemand würde irgendein Stück Fleisch auf den Teller bekommen.

 

Wir wollen frei sein. Toll. Was machen wir, wenn wir frei sind, wenn wir nicht arbeiten müssen – und das auch nicht wollen. Fahren wir mit dem Zug an den Strand, wenn es im Sommer heiß ist. Ja vielleicht machen wir das. Müssen wir im Zug auch einmal die Toilette benutzen? Lieber nicht. Wenn wir kaum jemanden finden, der Tiere töten will oder Schlachthöfe reinigt, dürften wir das gleiche Problem bei öffentlichen Toiletten, inklusive der in den Zügen haben.

 

Wer reinigt die Kindergärten, Schulen, Supermärkte, Krankenhäuser? Muss ich, sollte ich ins Krankenhaus kommen, erst einmal mein dortiges Zimmer selbst reinigen, um nicht im Dreck zu ersticken. Muss ich selbst den OP-Saal, inklusive der OP-Instrumente hygienisch reinigen, damit sich nicht Milliarden von Bakterien sich voller Wonne auf meine Operationswunden stürzen können?

 

Geld kann keine einzige Leistung, auf die wir nicht verzichten wollen, ersetzen. Keine einzige davon.

 

Wir haben damals, weil wir gegen die Umweltverschmutzung waren, uns die Weissagung der Cree-Indianer am Auto an die Scheibe geklebt.

 

Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr merken, dass man Geld nicht essen kann.“

 

Aber der Spruch gilt auch für ein BGE. Denn niemand braucht ein BGE, sondern das, was er sich mit diesem Geld-BGE kaufen könnte. Eigentlich erst die Leistung, die man kaufen kann, wäre das wahre, das echte BGE. Und diese Leistung muss erschaffen werden.

 

Heute scheint der Egoismus, haben wollen, ohne etwas leisten zu müssen, oder das haben zu wollen, was man haben möchte, was also irgendjemand herstellen muss, aber selbst nur das geben zu wollen, wozu man Lust hat, so groß zu sein, dass man für diesen Egoismus sogar bereit ist, den Verstand abzuschalten.

 

Mich erinnert das irgendwie an trotzige Kinder, die, wenn es heißt, das geht aber nicht, wütend mit dem Fuß aufstampfen, anfangen zu schmollen und brüllen: „Ich will aber.“

 

Beim BGE hört oft der Verstand auf. Und es wird sich regelrecht, trotz Aufforderung, sich geweigert, ihn anzuschalten.f

 

Wer die Illusion haben will, wirklich frei zu sein, sollte alleine auf eine Insel ziehen. Dort kann er sich, wenn er es möchte, an den Strand setzen und das Meer beobachten. Aber auch das wird er nur können, bis er Durst bekommt und sein Magen anfängt zu knurren. Spätestens dann wird er feststellen, dass er nicht frei in seinem Handeln ist.

 

Er kann auch mit einer Gruppe auf eine Insel übersiedeln. Und jeder macht das, wozu er Lust hat. Hat niemand Lust, eine Latrine zu bauen und zu unterhalten, wird man sehr schnell Probleme bekommen, wenn man nicht die Konsequenz zieht und bestimmt, dass gefälligst einer dafür Lust zu haben hat. Da Latrine zu bauen und zu unterhalten sicher auch auf eine Insel nicht der Traumjog sein dürfte, wird die Wahl auf den fallen, der für die anderen Arbeiten, wie z.B. jagen oder fischen, nicht das notwendige Talent hat. Weigert er sich, die Latrine zu bauen und zu unterhalten, werden die anderen sich sehr schnell weigern, ihn von dem gefangenen Fisch oder anderes Getier etwas abzugeben.

 

Wer mehr zum Leben braucht, als nur Luft und Liebe, wird nie frei sein.

 

Und wer in diesem Land sich nicht von anderen etwas vorschreiben lassen will, muss sich selbstständig machen – um dann zu erfahren, dass ihm zwar kein Chef, aber die Kunden Vorschriften machen. Und wenn man auf die Wünsche der Kunden nicht eingeht, und man somit keine Kunden hat, wird man feststellen, dass man nicht frei ist.

 

Und wenn auf ca. 357.168 km² ungefähr 80,7 Millionen Menschen leben, ist die persönliche Freiheit nun einmal doch sehr eingeschränkt. Wenn da jeder das macht, wozu er Lust hat, werden wir im Chaos untergehen. Was nichts anderes heißt, dass wir verhungern, erfrieren und verdursten würden.

 

Was wollen wir mit einem Geld-BGE, wenn man Geld nicht essen kann. Und ein echtes BGE (Brot, Kotelett, Wohnraum) muss irgendjemand erschaffen.

 

Ich kann kein einklagbares Recht auf solche Leistungen haben, wenn jeder nur das leisten muss, wozu er Lust hat.

 

Und was bekomme ich für meinen Hinweis, dass, sollte jeder 1.000 € im Monat als BGE bekommen, die ganze Sache runde 1.000 Milliarden Euro im Jahr kosten würde, und somit nur rund 200 Milliarden für alle anderen Aufgaben, die die öffentliche Hand zu bewältigen hat, übrig bleiben?

 

Nun, ich bekomme die Antwort:

 

Ich empfinde Sie durch Ihre Kommentare dumm-frech, cholerisch, arrogant, kindisch, immer alles besser wissend, uneinsichtig, unsachlich und unseriös. Entweder sind Sie einer der bezahlten Trolle (was ich vermute) oder Sie haben eine ernsthafte Persönlichkeitsstörung (oder beides).

  

Worauf ich, wie folgt antwortete:

 

Wow - Sie behaupten ich wäre uneinsichtig  und besser wissend. Sie nennen mich einen bezahlten Troll.

Wenn überhaupt ist doch wohl derjenige unsichtig, dem ich geantwortet habe. Er bringt nichts als esoterische Behauptungen. 

Aber wenn Sie denn schlauer sind, und Sie scheinen ja zu glauben, dass Sie schlauer sind, dann widerlegen Sie doch meine Aussagen. Und zwar sachlich.

Wenn Sie das nicht können, sollten Sie mir einfach recht geben. 

Aber genau das, damit meine ich beides, können Sie nicht.

Sie können meine Aussage nicht widerlegen, und Ihnen fehlt die Einsicht, zuzugeben, dass Sie das nicht können und Sie daher ausgehen müssen, dass ich recht habe.

 

Worauf ich erst einmal keine Antwort erhielt.

 

Als ich noch einmal nachfragte, erhielt ich folgende Antwort:

 

Ich gebe auf. Bei Ihnen ist Hopfen und Malz verloren.

 

Was für eine dumpfbackige Antwort. Anscheinend fehlen dem User die simpelsten mathematischen Kenntnisse der Grundschule. Würde er diese Kenntnisse haben, hätte er mir recht geben müssen, oder er wäre in der Lage gewesen, mit einer genauso so einfachen Rechnung, wie ich sie aufgestellt habe, meine Zahlen zu widerlegen. Aber das konnte er anscheinend nicht. 

 

 

Daher dann doch lieber eine dumpfe Beleidigung, die der Thread- Eröffner, der , der diesen Schwachsinn überhaupt ins Netz gestellt hat, sogar dann noch mit einem +1 belohnte, und dann noch folgendes von sich gab.

 

Don't feed the troll! ;-D

 

Ich sags ja, ein fundamentalistsicher Prophet einer neuen Religion, der versucht jeden Ketzer, der die Religion als falsch entlarvt, an den Scheiterhaufen binden will - oder dieses von seinen Jüngern ausführen lässt.

 

Geld kann man nicht essen. Man kann in Geld nicht wohnen und sich kleiden (wobei beim Letzten man sicher die Geldscheine zusammenkleben könnte). Geld ersetzt keine einzige Leistung, die wir benötigen.

 

Und was nützt es, wenn mit einem BGE alle sich kreativ verwirklichen wollen, aber die Toiletten im Zug nicht mehr gereinigt werden. Oder der OP-Saal in den Krankenhäusern oder Kindergärten, Schulen und Schlachthäuser.

 

Ein Rattenfänger. Selbst nicht in der Lage, eine sachliche Antwort auf meine Zahlen zu geben, nicht in der Lage, sie zu widerlegen, im Grunde will er sich nicht einmal mit den Problemen, die ein BGE schaffen würde beschäftigen, aber er nennt mich Troll.

 

Ein Rattenfänger, der wie ein Prophet einer religiösen Sekte, dass Paradies verspricht, und bewusst Kritiken nicht nur totschweigt, sondern versucht Kritiker, als wären sie Ketzer zu diffamieren. Eine vorgehensweise, wie es die schlimmsten religösen Sektenführer betreiben. 

 

 

 Zur Buchbeschreibung: Der Irrglaube BGE

 

Nachtrag 03.08.2014 

 

Nach dem der Thread-Erföffner das hier gelesen hatte, hat er mir doch tatsächlich vorgeworfen, eine persönliche Dreckschleuder anzuwerfen. Ich zitiere:

 

 

 

Sie haben wohl sonst kein Hobby oder gehen ihnen jetzt schon die Sachargumente aus, dass sie jetzt ihre persönliche Dreckschleuder anwerfen (mit Sicherheit eine souveräne Werbung für ihr einsames Büchlein ;->)?

 

 

Ist das nicht eine Frechheit. Er schmeißt Dreck gegen mich und lässt Dreck gegen mich schmeißen, und wenn ich dieses wirklich unseriöse Verhalten öffentlich mache, spielt dieser Fanatiker auch noch den Beleidigten.

 

Seit wann darf man jemanden beleidigen und beschimpfen, und der Beleidigte und Beschimpfte hat das dann für sich zu behalten und darf die Öffentlichkeit nicht darüber informieren, wie weit heutzutage schon wieder ideologische Fanatiker gehen, um Ihren Irrglauben zu manifestieren.

 

Sind wir schon wieder so weit in Deutschland?

 

 

 

 

 

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Kommentare: 5
  • #1

    Henrik Wittenberg (Dienstag, 05 August 2014 22:18)

    Polemik nach Gutsherrenart – Bürgerliche Reflexe gegen Bedingungsloses Grundeinkommen

    Man kann es nicht oft genug wiederholen: Laut Umfragen würden über 80 % der Erwerbstätigen auch dann weiter arbeiten, wenn sie ein bedingungsloses Grundeinkommen (BGE) erhielten. Der erste Haupteinwand gegen das BGE, es würde mit dessen Einführung alles schlagartig aufhören, einer bezahlten Beschäftigung nachzugehen, ist somit bereits hinfällig. Der Zweite, das BGE sei nicht finanzierbar, wirkt auch nicht mehr erschlagend, sobald klar gemacht wird: Das BGE ersetzt die meisten Transferleistungen wie Rente, Arbeitslosengeld I + II, Kindergeld und Grundsicherung. Es kommt nicht »oben drauf«, sondern ist gegenzurechnen. Bedeutet: Zu mindestens 60 % ist es bereits finanziert.

    http://bgekoeln.ning.com/profiles/blogs/polemik-nach-gutsherrenart-b-rgerliche-reflexe-gegen

  • #2

    Berthold Kogge (Donnerstag, 07 August 2014 10:58)

    Hallo Herr Wittenberg!
    Und wieder mal eine Lüge von Ihnen.

    Dieser Blogeintrag ist keine Polemik. Die hier genanten Zitate sind Original, wie Sie sehr wohl wissen. Daher ist es wirklich erschreckend, dass Sie auch hier jemandem einfach etwas unterstellen, was nicht wahr ist.

    Es sind auch keine bürgerlichen Reflexe gegen das BGE, sondern sachlich begründete Argumente, die ich in Ihren Beiträgen einbringe.

    Und auch Ihr zweiter Absatz ist falsch. Auch das kann man nicht oft genug wiederholen.

    Die Umfrage sagt aus, dass ungefähr 80% (nicht über 90%) weiter einer Arbeit nachgehen würden. Die Umfrage sagt aber auch aus, dass ein hoher Anteil, ungefähr 1/3) derjenigen, die in der Umfrage ein „Ja“ von sich gegeben haben, auch gesagt haben, dass Sie in einen anderen Beruf wechseln würden, und ihren Beruf nicht mehr ausüben möchten.

    Was zu Folgendem führt:

    Man kann davon ausgehen, dass die Wechselwilligen genau in den Berufen tätig sind, von denen ich behaupte, dass es eben nicht die Traumberufe sind (z.b. Reinigungskraft), und die dann, auch wenn sie für die Gesellschaft wichtig sind, eben nicht mehr bedient werden.

    Wie von mir bereits oft erwähnt, muss eine Leistungskette durchgehend bedient werden. Tut Sie es nicht, muss niemand, auch die, die arbeiten möchten, arbeiten.

    Ein Beispiel:

    Es bringt wenig, wenn jeder das macht, wozu er Lust hat, und niemand ist mehr bereit ist, öffentliche Gebäude, Schulen, Kindergärten, Krankenhäuser, Warenhäuser, Büros, Einkauftempel, Züge, Autobahnraststätten, inklusive der dortigen Toiletten zu reinigen.
    Gebäude zu reinigen, ist genau so ein Beruf, den man nur ausübt, weil man für bessere Arbeit nicht qualifiziert ist, und daher keine andere Arbeit findet. Jeder, der beruflich öffentliche Toiletten schrubbt, würde etwas anderes tun, wenn er die Gelegenheit hätte.

    Aber was würde passieren? Nehmen wir eine Leistungskette vom Bauern bis zum heimischen Teller.

    Der Bauer züchtet Schweine, Hühner und Rinder, und macht das, weil ihm die Arbeit in der Natur Spaß macht, auch mit BGE.
    Dagegen werden nur wenige (zu wenige) bereit sein, Schweine zu schlachten (töten), oder Hühner und Rinder. Somit haben wir zwar gezüchtetes Vieh, aber kaum jemanden, der am Töten so viel Lust verspürt, dass er dieses auch mit BGE durchführen würde. Und selbst wenn, würde das nichts bringen, wenn niemand die Schlachterei hygienisch reinigt.

    Die Leistungskette -
    1. Bauer
    2. Fahrer in die Schlachterei
    3. Angestellter in der Schlachterei
    4. Reinigungskraft in der Schlachterei
    5. Fahrer zum Supermarkt
    6. Angestellter im Supermarkt, um die Ware in die Tiefkühltruhe zu legen und den Verkauf organisieren
    7. Reinigungskraft, die den Supermarkt reinigt.
    Und noch einige Kettenglieder mehr, da dort sicher tätig sind, müssen lückenlos funktionieren.

    - muss durchgehend funktionieren. Fällt nur ein einziges Glied in der Kette, und dabei ist es egal, welches Glied in der Kette, aus, können alle anderen in der Leistungskette die Arbeit einstellen, das ihre Arbeit überflüssig ist.

    Wer will noch Zug fahren, wenn der Zug, inklusive der Toiletten, nicht gereinigt wird. Wer will noch auf einem Autobahnrastplatz Rast machen – und dort auch mal auf die Toilette gehen, wenn dieser Rastplatz, inklusive der Toiletten, nicht gereinigt wird. Wer will seine Kinder noch in den Kindergarten schicken, in die Schule, wer würde noch in eine Arztpraxis gehen, oder sich in einem Krankenhaus auf einen OP-Tisch legen?

    Zu glauben, dass Leben ist ein Freizeitevent, in dem man lebensnotwendige Dinge so bekommen kann, ohne dass jemand verpflichtet ist, diese lebensnotwendigen Dinge zu schaffen, ist eine Illusion.

    Wenn ich das einklagbare Recht habe, ein BGE zu bekommen, muss jemand zwangsweise die einklagbare Pflicht haben, das BGE zu erschaffen. Läuft das nur auf reiner Freiwilligkeit ab, kann ich kein einklagbares Recht haben.
    Nehme ich mir das Recht heraus, im Zug (neben dem sauberen Zug selbst) eine saubere Toilette zu haben, muss jemand verpflichtet sein, diese zu reinigen. Oder glaubt jemand, dass es genügend Leute geben wird, die beim Toiletten reinigen einen Orgasmus bekommen würden, und die sich daher regelmäßig, mit Klobürste und Reinigungsmittel, auf die öffentlichen Toiletten stürzt, um sie zu reinigen?

  • #3

    Berthold Kogge (Donnerstag, 07 August 2014 10:59)

    Kommentar Teil 2

    Selbst wenn eine Gruppe auf eine einsame Insel verschlagen wird, wird nicht jeder die Freiheit haben, das zu machen, was ihm am meisten Spaß bringt. Jeder wird von der Gruppe angehalten werden, das zu tun, was der Gruppe am meisten bringt. Und derjenige, der kein Talent hat sich richtig einzubringen, wird derjenige sein, der, ob er nun Lust hat oder nicht, die Latrine bauen wird und sie in Schuss zu halten hat. Weigert er sich, werden auch die anderen sich weigern, ihn an ihrer Leistung mit partizipieren zu lassen.

    Und auch jemand, der ganz alleine auf einer Insel landet, wird nicht frei sein. Sein Magen, Hunger und Durst, wird ihm da einen Strich durch die Rechnung machen. Er wird das tun müssen, was sein Körper ihm vorgibt.


    Es reicht aus, um noch einmal auf die genannte Leistungskette zurückzukommen, völlig aus, wenn nur ein Glied in der Kette ausfällt.

    Fällt die Reinigungskraft aus, wird die Leistung der anderen nicht mehr benötigt. Das gleiche würde auch gelten, wenn man zwar doch eine Reinigungskraft findet, aber niemand so viel Spaß am Tiere töten hat, dass er in einer Großschlachterei Tiere töten möchte.

    Und wie gesagt, es muss nur ein Glied ausfallen. Und selbst wenn (was nicht stimmt) Ihre Aussage richtig wäre, dass grundsätzlich 90 % weiter arbeiten würden, aber eben nicht unbedingt in dem jetzigen Beruf, steht immer noch aus, was passiert, wenn die, die in ihrem Beruf nicht mehr arbeiten wollen, keinen anderen Arbeitsplatz finden? Sicher, sie können sich immer noch in den Stadtpark stellen und Bilder malen. Die Frage bleibt aber, ob das sinnvoll ist und eine notwendige Leistungskette schließen kann.

    Und Ihre Zahl zeigt das ganze Dilemma. Zu 60% soll also das BGE finanziert sein.

    Da Sie ein BGE haben möchten, dass jedem, wirklich jedem, egal wie viel er verdient, 1.000 € (inklusive KKB) im Monat zustehen würde, hieße es,

    1.000 € x 12 Monate x (grob) 81 Millionen Einwohner, ergibt ungefähr eine Summe von 1.000 Milliarden € im Jahr.

    Wenn davon 60% finanziert sein sollen, heißt das aber, dass also 40%, und damit schlappe 400 Milliarden Euro im Jahr, fehlen.

    Das ist Mathematik, Herr Wittenberg. Ganz einfache simple Mathematik, die schon ein Drittklässler begreifen würde.

    Ich habe Sie bei Google+ schon mehrmals aufgefordert, dass Sie nicht einfach nur irgendwelche populistischen Äußerungen von sich geben sollen, sondern sich auch einmal mit Zahlen beschäftigen sollen, was auch bedeutet, diese Zahlen zu hinterfragen.

    Ihr Hinweis, dass immerhin schon 60% des BGEs finanziert sind, und Sie dem anscheinend noch Beifall klatschen, zeigt auf, dass Sie die Zahlen wieder einmal nicht hinterfragt haben.

    Und noch etwas. In den 60% sind alle heutigen Sozialleistungen enthalten. Jeder, zumindest jeder der denken kann, weiß, dass man zwar den Großteil des jetzigen Sozialbudgets für ein BGE verwenden kann, aber eben nicht alles. Auch mit einem BGE wird ein Sozialbudget, wenn auch ein kleiner, notwendig sein.

    Dass Sie, ohne sachlich fundierte Argumente, BGE-Gegner diffamieren und diffamieren lassen (mein Blogeintrag entspricht immerhin der Wahrheit), und Sie sich ständig weigern sich mal ernsthaft mit Zahlen zu beschäftigen, zeigt eher, dass Sie das BGE-Projekt als Religion ansehen.

    Sie predigen das Paradies von der Kanzel, wie es ein Pfaffe tut. Sie wissen genauso wenig, ob das Paradies praktikabel ist, wie es ein Pfaffe tut. Da allerdings Ihr Paradies schon in diesem Leben stattfinden soll, kann man sich viel besser damit beschäftigen und durchleuchten, ob es machbar ist. Allerdings ist es genau das, dem Sie sich verweigern. Tut es jemand, und findet Argumente gegen ein BGE (z.B. die Frage stellen, woher kommen die fehlenden 40% für ein BGE), ist derjenige für Sie ein Ketzer.

    Die Frage ist immerhin berechtigt, und kein bürgerlichen Reflex gegen das BGE.

    Sie haben mein Buch schon mehrmals diffamiert und diffamieren lassen, ohne dass Sie es gelesen haben. Dass Sie das Buch nicht gelesen haben, kann man daraus ersehen, dass sie sich in Ihre Diffamierung nie auf einen Textbereich berufen haben. Er reicht, dass das Buch sich, wie der Titel aufzeigt, gegen ein BGE ausspricht, um es zu diffamieren. Das ist öffentliche Bücherverbrennung im Internet, was Sie betreiben. Nicht umsonst habe ich Ihnen schon mehrmals faschistisches Gedankengut unterstellt, wobei ich Ihnen das bis jetzt eher bei Ihrem Menschenbild unterstellt habe. Aber auch ein Buch, dass man selbst nicht gelesen hat, einem nur das Thema, mit dem das Buch sich beschäftigt, nicht gefällt, zu diffamieren, ist eine faschistische Grundeinstellung.

  • #4

    Berthold Kogge (Donnerstag, 07 August 2014 14:18)

    Kommentar Teil 3

    Für alle, die, wie Hernik Wittenberg, etwas Probleme mit der Mathematik haben, sei noch folgendes gesagt.

    Seine 40% die ja bei der Finanzierung eines BGE, nach seiner Aussage noch fehlen, belaufen sich ja, bei einem BGE, wie Hernrik Wittenberg sich es vorstellt, auf ungefähr 400 Milliarden Euro.

    Dieser nicht finanzierte Teil wären grob:

    14,5 % des gesamten BIP - oder

    33 % der gesamten Einnahmen der öffentichen Hand - oder

    65 % der gesamten Steuereinnahmen der öffentlichen Hand - oder

    133 % des gesamten Bundeshaushaltes.

    Das fehlt ihm zur Finanzierung, aber eine Kritik an sein BGE nennt er bürgerliche Reflexe.

    Sorry, aber ich muss es hier einmal ganz deutlich sagen. Wer solche Aussage macht, kann nicht ganz bei Verstand sein.


  • #5

    Thomas (Montag, 12 Januar 2015 10:30)

    Letztendlich gehen hier die Meinungen in diesem Bereich immer noch sehr weit auseinander. Hier bleibt abzuwarten, wie sich das ganze Thema in Zukunft noch entwickeln wird.