Jürgen Rettel aus Ulm. Ein BGE-Fanatiker übt sich in einfacher Mathematik

Seit Monaten behauptet Jürgen Rettel, angeblich sogar von Beruf Mathematiker, dass er bei seinen BGE-Systemen, die er propagiert, die Finanzierung kein Problem ist, das ja 50% der Staatsgehälter wegfallen und auch noch die AG-Sozialabgaben.


Dabei darf man nicht vergessen, dass Herr Rettel immer noch ein BGE-System in Form eines Negativeinkommensteuersystems propagiert, das das gesamte Volkseinkommen beinhaltet.


Das Volkseinkommen betrug im Jahr 2013 2.100 Mrd. Euro.


Auch wenn Jürgen Rettel behauptet, alle seine Grafiken seien gleich stimmt das so nicht.


Bei einer Grafik beinhaltet sein System.


1.050 Mrd. Euro Steuerfreibetrag

   525 Mrd. Euro zu versteuerndes Einkommen, das beim Steuerzahler bleibt.

   525 Mrd. Euro abzuführende Steuern, die als BGE wieder ausgezahlt werden.



Eine andere Grafik zeigt aus:


2.100 Mrd. Euro, die zu 50 % versteuert wird, was Folgendes ergibt:

1.050 Mrd. Euro Nettoeinkommen für die Bevölkerung

1.050 Mrd. Euro wird versteuert und als BGE wieder ausgezahlt.

 

Somit wäre auch seine Behauptung widerlegt, alle Grafiken (und er bringt nun wirklich die verschiedensten Kunstwerke dabei hervor), die er veröffentlicht, sagen das Gleiche aus.


Somit benutzt er das ganze Volkseinkommen. Auch die kompletten Arbeitnehmerentgelte aus der öffentlichen Hand.


Für den weiteren Text werde ich folgende Begriffe, wie folgt abkürzen.


Arbeitnehmerentgelte (komplett): „ANEG“

Wirtschaft: „W“

öffentliche Hand: „ÖH“

Gewinne aus Unternehmen und Finanzgeschäften: „G



Die jetzt folgenden Zahlen sind willkürlich gewählt, da ich die einzelnen Zahlen nicht zur Hand habe. Das ist aber völlig unerheblich, da es für das Grundproblem nicht von Belang ist. Wichtig ist immer das Endergebnis, nämlich dass Herr Rettel das gesamte Volkseinkommen der Bevölkerung zur Verfügung stellt.


Meine willkürliche Aufstellung:


1.428,316 Mrd. Euro „ANEG“ 

   671,623 Mrd. Euro „G“

2.099.939 Mrd. Euro Volkseinkommen.



Versteuern sollen die "ANEG", bei dem BGE von Herrn Rettel, mit 50%:


714,158 Mrd. Euro Nettoeinkommen

714,158 Mrd. Euro BGE


Versteuern wir das „ANEG“ aus der „ÖH“ mit 50%, ergibt das:


Versteuern wir den „G“ mit 50%, ergibt das:


335,812 Mrd. Euro Nettoeinkommen

335,812 Mrd. Euro BGE


Zusammen haben wir dann also,

 

1.050 Mrd. Euro Nettoeinkommen

1.050 Mrd. Euro BGE



In diesen Summen sind auch die Einkommen der Staatsdiener enthalten. Denn die Einkommen der Staatsdiener gehören, entgegen den Behauptungen von Herrn Rettel, zum Volkseinkommen. Egal wie oft Herr Rettel das seit Monaten leugnet.


Zum Arbeitnehmerentgelt gehören alle Arbeitnehmer. Auch Beamte.


Und das Arbeitnehmerentgelt gehört zum Volkseinkommen.


 

Damit ist die These von Herrn Rettel. mit den halben Staatsgehältern, solange er an ein System, das das ganze Volkseinkommen mit einbezieht, null und nichtig.

 

Ein weiteres Problem bei der Rechnung von Herrn Rettel ist, dass bei seiner Rechnung des Nettoeinkommens sämtliche Nettoeinkommen (also nach Abzug der Steuern) aus dem Bereich "G" für die Nettoeinkommen benötigt werden. Also nicht nur die Einkommen der Selbstständigen, sondern auch die Gewinne (netto), die in Firmen, zwecks Erhöhung des Eigenkapitals, Verbesserung der Liquidität, eigentlich in der Firma lassen. 

 

Lassen Firmen aber Gewinne (netto nach Steuern), um das Eigenkapital und die Liquidität zu erhöhen, in der Firma, kann Herr Rettel diese nicht für seine Nettoeinkommen benutzen. Auch das hat Herr Rettel in seiner Rechnung übersehen, und verweigert sich, trotz mehrfachem Hinweis meinerseits, eine Klärung des Problems.

 

Gehen wir davon aus, dass Selbstständige 50% mehr verdienen, als Arbeitnehmer, so sind das runde 115 Mrd. Euro im Jahr als Gesamtsumme - netto.

 

Von den 335,8 Mrd. Euro Nettoeinkommen aus "G" sind also ungefähr 220 Mrd. Euro Nettoeinkommen aus Unternehmen (und Finanzgeschäften). Bleiben nur 50% davon in der Firma, fehlen Herren Rettel somit runde 110 Mrd. Euro bei seinen Nettogehältern in seinem BGE-System.

 

Das ihm, egal wie hoch letztendlich die Summe ist, die vom Nettogewinn in Firmen bleibt, fehlt Herrn Rettel das Geld, dass nach Steuerabzug in den Firmen bleibt, bei seinem BGE-System für das Nettoeinkommen des Volkes.



Kommen wir zu der zweiten These von Herrn Rettel.


Herr Rettel behauptet auch seit Monaten, dass er die AG-Sozialabgaben nicht benötigt. Immerhin eine Summe von runden 263 Mrd. Euro, die man also dem Staat für seine weiteren Aufgaben zu Verfügung stellen könnte.


Hier in der Rechnung wird eindeutig belegt, dass von den „ANEG“ 50% für das BGE-System von Herrn Rettel benötigt werden.


Das „ANEG“ besteht aus ungefähr:

54,8% Nettogehalt.

45,2% Einkommensteuer, AN-Sozialabgaben und AG-Sozialabgaben.


Auch hier benötigt er, um seine gewünschte Summe an Nettoeinkommen und BGE zu bekommen, die kompletten Sozialabgaben, somit auch die AG-Sozialabgaben.


Letztendlich täuscht Herr Rettel hier somit eine Kosteneinsparung von 363 Mrd. Euro vor, bestehend aus ca.


100 Mrd. Euro halben Staatsgehältern - und

263 Mrd. Euro  AG-Sozialabgaben,


die es gar nicht gibt.



Das sind runde


120% des gesamten Bundeshaushaltes

oder


58% der gesamten Steueraufkommen der öffentlichen Hand.


Solches Vortäuschen von vorhanden sein von Kapital, das es nicht gibt, nennt man im allgemeinen Bilanzfälschung.

 

Kommen wir zu noch einer These von Herrn Rettel:

 

Er hat geschrieben, ich zitiere im Original, also inklusive der Beleidigungen:

 

Die Primäeinkommen von 2,1 Billionen finanzieren das bGE für alle. Über den Konsum finanzieren sie dann die halben Staatsgehälter zusätzlich zum bGE. Das zeigt die VGR von destatis in BIP - Bruttowertschöpfung.
Unser Milchbubi kann nicht rechnen, nur trollen und beleidigen. :)


 



Da kann man doch ganz einfach antworten:

 

Die VGR zeigt gar nichts in der Richtung, die er behauptet.


  1. Wie belegt, können die Firmengewinne nicht für die eine Hälfte der Staatsgehälter herangezogen werden.

  1. Wie schon mehrmals belegt, können aus dem Konsum dann, nachdem schon die Finanzierung der ersten Hälfte gescheitert ist, nicht die zweite Hälfte der Staatsgehälter gezahlt werden.

Die Konsumsteuern + noch andere kleine Steuersummen, die nicht zu den Einkommensteuern gehören, belaufen sich zusammen auf runde 340 Milliarden Euro.


Alleine für Subventionen werden 170 Milliarden Euro ausgegeben. Bildung komplett noch einmal 260 Milliarden Euro. Das sind schon zusammen runde 430 Milliarden Euro.

 

Es fehlt also schon bei der Bildung. Und was den ganzen Rest angeht, da stehen überhaupt keine Gelder zur Verfügung


Es ist ja wohl eindeutig, wer hier der Milchbubi ist.

 



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Kommentare: 1
  • #1

    Bastian Kranz (Mittwoch, 24 Juli 2024 19:13)

    Sehr geehrter Herr Kogge,

    Danke für Ihre Beiträge zu dem Problemfall "Dr." Juergen Rettel.

    Ich habe kürzlich meine eigenen bezeichnenden Erfahrung mit diesem "Dr." gemacht.
    Ich bin zwar ein BGE bzw. GE Befürworter, jedoch kein blinder Anhänger dieser Idee. Aus meiner Sicht wäre das nur ein netter Bonus.
    Vor allem die negative Einkommenssteuer sehe ich kritisch, weil ein BGE oder GE, dass aus Einkommen generiert ist, nicht nachhaltig ist und nicht den Kern einer echten Umverteilung trifft. Ebenso kritisch sehe ich das BGE bzw. GE mittels Konsumsteuern.
    Aber wie erwähnt, ein BGE bzw. GE ist für mich kein muss.

    Ich schliddere Ihnen hier gerne meine Erfahrungen zu Herr Rettel:
    "Rettel beruft sich auf drei bekannte Persönlichkeiten:
    Milton Friedman, Adam Smith und Ludwig Erhard.
    Hier bei handelt es sich, vor allem bei Friedmann, um Personen im Bezug auf soziale Gerechtigkeit oder die negative Einkommenssteuer.
    Allerdings tauchen hier aber schon die ersten Fehler auf.
    Bei Friedman wirkt die negative Einkommenssteuer nur auf Erwerbseinkommen (Arbeitseinkommen).
    Dr. Rettel behauptete steif und fest, dass Erwerbseinkommen = Volkseinkommen seien und somit dem BIP entsprechen.
    Somit ist sein Modell nicht mehr nach Friedman orientiert.
    Das wäre nicht weiter schlimm, wenn er nicht hier essenziell unterschiedliche Einkommensarten verwechselt und darauf seine Berechnungen aufbaut.
    Des Weiteren behauptet er ebenfalls, Adam Smith hätte die Einkommensteuer erfunden.
    Das stimmt allerdings nur teilweise, da Smith lediglich Steuerrichtlinien aufstellte und nie eine eindeutige Einkommenssteuer formulierte.
    Zudem verwendet er eigenständige zweckentfremdete Begriffe wie Vollgeld für stationäre Geldmenge und Freigeld für umlaufende Geldmenge.
    Vollgeld ist eine Geldtheorie, die nur Zentralbankgeld erlauben will. (nach Joseph Huber)
    Freigeld ist ein umlaufgesichertes Geld. (nach Silvio Gesell)
    Dr. Rettel stellt zudem sinngemäß folgende Gleichung auf:
    Einkommen (Erwerbseinkommen) = Volkseinkommen = Geldmenge = BIP
    Diese Gleichung ist ökonomisch und gesellschaftlich nicht korrekt.
    Wie schon erwähnt sind Erwerbseinkommen nicht Volkseinkommen, hier gehören noch Mieten, Zinsen, Pacht usw. hinzu, die Herr Rettel nicht weiter beachtet.
    Auch der weitere Teil der Gleichung, Volkseinkommen entspräche der Geldmenge, ist ebenfalls nicht korrekt, da hier Vermögen nicht berücksichtig werden.
    (Zusatz: Für Dr. Rettel befasst sich das GG sowieso nur mit Einkommen aller Art. ... Das ist wiederum nicht korrekt und leicht nachprüfbar. Das GG berücksichtig Einkommen wie auch Vermögen das bestätigen schon alleine die Paragrafen zum Eigentum. Eigentum zählt volkswirtschaftlich zu den Vermögen.)
    Die Gleichung Geldmenge sei gleich BIP ist ebenfalls unzureichend. Diese Annahme beruht auf einem Fehler der neoliberalen Betrachtung.
    Hier wird angenommen das alles Geld als Einkommen verkonsumiert wird. (Angebot = Nachfrage)
    Das dem in der Realität nicht so ist, kann schon alleine an den Supermarktregalen, wo sich die Waren stapeln, belegt werden.
    Das waren einige grundlegende Punkte, die das theoretische Modell von Dr. Rettel ins wanken bringen.
    Ein Modell was auf so vielen falschen Annahmen und Voraussetzungen beruht bzw. Tatsachen und Gegebenheiten schlicht ignoriert, kann nur zu falschen Schlussfolgerungen und unkorrekten Ergebnissen führen.
    (Da kommen einem die Zweifel an dem Dr. Titel in Mathematik schon auf...)
    Zu einer Korrektur ist Dr. Rettel (angeblicher Mathematiker im Ruhestand) leider nicht in der Lage gewesen.
    Im Gegenteil, die Hervorhebung seiner Allwissenheit gepaart mit einer diffamierenden Vulgarität seines Gesprächspartner (mir) gegenüber, zeigte mir, dass es hier keine weitere sachliche Diskussionslage mehr gab.
    (Angebende Quellen zu meinen Aussagen wurden stets ignoriert oder ins Gegenteil verdreht.)
    Auch auf eine Abschließende Anfrage, ob er sein Modell einfach und verständlich erklären könne, um eventuell Missverständnisse auszuschließen, beleidigte er weiter und verwies nur auf seine unübersichtliche Unmenge an Skizzen in verschiedenen Farben und Schriftformaten hin. Er konnte allerdings nichts dazu erklären."

    Ich hoffe, dass ich Ihnen damit etwas Freude bereiten konnte.

    Freundliche Grüße

    Bastian Kranz