Der Klimawandel ist da

 

Und wer das leugnet, lügt mit Absicht, oder will mit Absicht unwissend sein, um weiter machen zu können, wie bisher, in der Hoffnung, dass er bereits Wurmfutter ist, bevor die Folgen gravierend sind.

 

Viele haben in diesem Frühjahr über den Klimawandel gelacht, weilt es im April und Mai zu kalt war. Aber diese Leute haben nur auf Deutschland geschaut. Dass es in Skandinavien teilweise extrem wärmer war als bei uns, hat nicht interessiert.

 

Auch die starken Temperaturschwankungen, in einem teilweise sehr warmen Februar, der dann aber auch teilweise Minustemperaturen hatte, der an einen Winter in Nordschweden erinnerte, hat man nicht bemerkt. Man hat sich über die Kälte amüsiert (das soll Klimawandels sein?), aber die Wärme ignoriert.

 

Die Temperaturschwankungen Ende Juni und Juli, als es in Deutschland Temperaturen von weit über 30 C° gab, und nur eine halbe Woche später musste man die Heizung wieder anschmeißen, während in Stockholm es wärmer als bei uns war und in Wien die Leute bei über 35 °C schwitzten, wobei die Luft schwül und feucht gewesen war, was den Schwitzeffekt noch verstärkte, hat man ignoriert. Ja, die Kälte hat man mitbekommen, aber die Hitze eigentlich scheinbar nicht so richtig.

 

Klimawandel heißt eben nicht, dass es konstant regional wärmer wird, es heißt nicht, dass die Sommer unbedingt wärmer und trockener werden, sondern es bedeutet, das Wetter wird extremer.

 

Wir in Deutschland leben in der sogenannten Westwindzone, die vom Jetstream, der ungefähr in 10 km Höhe über uns hinwegfegt, kommt. Und dieser Jetstream schwächelt – durch den Klimawandel.

 

Er franst aus, schlägt größere Wellen nach Süden und Norden, was dazu führt, dass Hochs und Tiefs sich regelrecht aufhängen, statt weiterzuwandern.

 

Setzte sich im Sommer ein Hoch über uns fest, im Jahr 2018 war das extrem, können wir wochenlang, ja sogar monatelang, wie es im Jahr 2018 gewesen war, heißes und trockenes Wetter haben. Die Felder vertrocknen, die Brandgefahr in den Wäldern steigt, und wir schwitzen unter einem blauen Himmel, wollen uns nicht mehr bewegen und suchen Schatten.

 

Setzt sich ein Tief bei uns fest, ist es genau umgedreht, wie wir, ganz besonders im Westen und Süden in Deutschland, in den letzten Wochen, teilweise sogar schon seit Monaten erleben. Es gießt in Strömen, oft gibt es regelrecht Starkregen, und das bei relativ kühlen Temperaturen.

 

Wir werden also auch nicht, wie einige hoffen, unsere Landwirtschaft entsprechend anpassen können, indem wir die Nutzpflanzen ändern. Denn wir wissen nicht, in welche Extreme das Wetter in einem Jahr schlägt.

 

Brauchen wir in einem Jahr Getreidesorten, die trockene Hitze abkönnen, oder eher welche, die bei kühlem Wetter auf dem Feld einen halben Meter unter Wasser stehen können?

 

Und wir haben bei diesem Klimawandel, global gesehen, erst eine Temperaturerhöhung von 1 C° seit dem Beginn der Industrialisierung, und die Veränderungen sind bereits heutzutage deutlich zu spüren. Nicht nur in Deutschland, sondern global. Tun wir nichts oder kaum etwas, werden wir die 3 C° Temperaturerhöhung bis zum Ende des Jahrhunderts leicht knacken. Dann werden die Folgen noch sehr gravierender sein.

 

Und was machen die Politiker, die Parteien, die sich im September zur Wahl stellen?

 

Die CDU wiegelt eher ab. Ja, den Klimawandel gibt es, aber nur keine Panik, wir müssen sanft mit Maßnahmen dagegen angehen, dürfen unseren Wohlstand dabei nicht verlieren.

 

Wir werden unseren Wohlstand verlieren, wenn wir zu wenig tun.

 

Die FDP will auf neue Technik setzen. Bis wir neue Techniken haben, um CO2 ausreichend einzusparen oder gar wieder aus der Luft zu filtern, wird es Jahre, eher sogar Jahrzehnte dauern.

 

Erst mal muss man etwas erfinden; dann muss es getestet werden, verbessert, serienreif gemacht, zugelassen und in so großen Serien gebaut werden, dass es auch wirklich CO2 in Mengen einspart oder wieder einsammelt.

 

Ach, und ganz nebenbei, das wird Geld kosten, sehr viel Geld. Irgendeiner muss das bezahlen, was automatisch zu Einschränkungen führen wird.

 

Bis da wirklich etwas in Serie gegangen ist und so breit verteilt und/oder aufgestellt ist, dass es wirksam in großen Mengen CO2 in der Atmosphäre verringert, dauert es mindestens 20 Jahre. Und wenn wir sehen, wie lange es dauert, bis sich neues, mit allen Konsequenzen, umsetzen lässt (man bedenke nur die Stromtrassen um den Strom, der im Norden produziert wird, in den Süden zu bringen), wohl eher sogar das Doppelte an Zeit dauern.

 

So viel Zeit haben wir aber nicht.

 

Die SPD äußert sich genauso schwammig wie die CDU.

 

Die AfD glänzt immer noch damit, den Klimawandel zu leugnen.

 

Als es im Mai zu kalt war, lachten hohe AfD-Funktionäre bei Twitter über den „angeblichen“ Klimawandel, unfähig zu sehen, dass es teilweise nördlich von uns viel wärmer war.

 

Stefan Brandner hat sich über den Begriff Dürresommer gestern bei Twitter kringelig gelacht, da doch in NRW und den angrenzenden Bundesländern alles in den Sturzfluten, durch den Starkregen verursacht, versinkt.

 

Andere AfD Funktionäre tönten, man bräuchte jetzt schnelle Hilfe für die Betroffenen, statt linksgrüne Ideologiepolitik. Schnelle Schadensbeseitigung, statt schlimmere Schäden zu vermeiden.

 

Einer hat getönt, und wohl wegen zu lautem Protest den Tweet wieder gelöscht, dass, wenn die Grünen an der Regierung wären, die Betroffenen gar keine Chance gehabt hätten, ihre Häuser zu verlieren, da mit den Grünen man ja gar keine Einfamilienhäuser (angeblich) besessen hätte.

 

Und so was will ernsthaft das Land regieren?

 

Letztendlich sind die Grünen die einzigen, die die Herausforderung des Klimawandels anpacken wollen. Mit relativ einschneidenden Methoden, aber man muss leider sagen, die erste Weltklimakonferenz war vor über 40 Jahren, und passiert ist, außer frommen Predigen, wenig.

 

Wir haben mehr oder weniger 30-40 Jahre verschlafen, obwohl wir es wussten. Niemand sollte behaupten, wir haben es nicht gewusst.

 

Wenn ein Kapitän mit seinem Schiff auf Klippen zusteuert, muss er irgendwann, um den Klippen zu umgehen, den Kurs ändern. Und je länger er damit wartet, desto härter muss er dann ins Steuer greifen.

 

Mit, nur auf Technik warten, und ohne ein Umdenken, auch bei unserer Lebensweise, werden wir es nicht schaffen. Und je länger wir warten, desto schlimmer wird es die nächsten Generationen treffen. Und die ersten ernsthaften Auswirkungen des Klimawandels treffen uns sogar schon heute.

 

Und die Medien, wie die anderen Parteien, stürzen sich im Wahlkampf auf Baerbock und ihre Fehler, die sie gemacht hat.

 

Ich will das, was sie gemacht hat, gar nicht schön reden, aber die drei anderen Kandidaten haben auch ihre Leichen, und dabei durchaus welche, die mehr stinken, im Keller.

 

Laschet hat bei seinem Lebenslauf auch getrickst. Er hat auch ein Buch geschrieben, was komischerweise nicht durchleuchtet wird. Und wie leise wird in den Medien, man muss schon fast sagen, wie leise wird darüber geflüstert, dass er sein Buch zum Teil in der Dienstzeit von Mitarbeitern hat schreiben lassen.

 

Auch in der Maskenaffäre hat er sich, innerhalb der eigenen Familie und in der Partei, sehr höflich ausgedrückt, sehr unglücklich verhalten.

 

Und wollen wir wirklich einen Kanzler aus der SPD, der bei dem Cum-Ex-Untersuchungsausschuss sich nicht mehr an ein wichtiges Gespräch mit einem Unternehmer erinnern konnte, bei dem es um mehrere Millionen Steuern ging, die dann nicht gezahlt werden mussten?

 

Wer soll das glauben, dass Scholz sich an so ein Gespräch nicht erinnert? Und sollte er sich an solch ein Gespräch wirklich nicht erinnern, wäre ein Kanzler mit so einem schwachen Gedächtnis eine fast so große Gefahr wie einer, der lügt, wenn er sagt, er könne sich nicht mehr erinnern.

 

Aber auch darüber berichten zwar die Medien und die Presse (kurz), aber dann wird es schnell wieder ruhig um das Thema.

 

Das Wahlprogramm bei den Parteien lautet im Wesentlichen, auf Teufel komm raus, mit (fast) allen Mitteln, die Grünen zu verhindern, ansonsten sich selbst bedeckt halten und höchstens noch bemerken, dass man zwar auch Klimaschutz möchte, aber der darf keinem wehtun.

 

Für einen Streichel-Klimaschutz ist es aber zu spät. Tun wir zu wenig, werden wir und die folgenden Generationen die Schmerzen bald spüren; und es wird dann sehr wehtun.

 

Die Auswirkungen des Klimawandels sind auch in Deutschland bereits deutlich zu spüren, und wer das leugnet, ist ein Lügner.

 

 

Und das ist erst der Anfang.


Aus der Pressekonferenz "Scientists for Fukture" vom 12.03.2019

Kommentar schreiben

Kommentare: 0