Viele, die die AfD wählen (und das besonders im Osten) bewundern auch Putin, sind regelrecht Fans von ihm. Aber haben diejenigen sich einmal überlegt, was passiert wäre, wenn Putin in den Jahren ab 1985 Generalsekretär der KPdSU gewesen wäre?
Putin hat mal den Zusammenbruch der UdSSR, wobei er damit auch dessen Machtbereich, also des Warschauer Paktes, als die größte geopolitische Katastrophe des 20. Jahrhunderts bezeichnet. Man kann also davon ausgehen, dass Putin den Machterhalt der UdSSR genauso verteidigt hätte, wie die es bereits 1953 in der DDR, 1956 in Ungarn und 1968 in der Tschechoslowakei bereits getan hatte.
Putin hat einmal den Zusammenbruch der UdSSR, wobei er damit auch dessen Machtbereich, also des Warschauer Paktes, als die größte geopolitische Katastrophe des 20. Jahrhunderts bezeichnet. Man kann also davon ausgehen, dass Putin den Machterhalt der UdSSR genauso verteidigt hätte, wie die es bereits 1953 in der DDR, 1956 in Ungarn und 1968 in der Tschechoslowakei getan hat.
Für Putin wäre die friedliche Revolution in der DDR ein von der „faschistischen CIA“ gesteuerter Aufstand gewesen. Auch die anderen Revolutionen im Machtbereich der UdSSR (Warschauer Paktes), die im Wesentlichen nur durch den Wind der Perestroika von Gorbatschow an Schwung gewannen, wären gar nicht erst ausgebrochen oder schnell zusammengeschossen worden.
Ob es in der DDR, ohne Gorbatschow in Moskau, überhaupt zu Massendemonstrationen gekommen wäre, ist fraglich. Aber selbst wenn, dann wäre Putin dem Wunsch von Honecker, Panzer rollen zu lassen, nachgekommen. Putin hätte die Revolution zusammenschießen lassen, wie die UdSSR es bereits 1953 getan hat.
Da stellt sich die Frage, warum sind gerade so viele in den neuen Bundesländern geradezu vernarrt in Putin. Vernarrt in denjenigen, der 1989 für (Friedhofs)-Ruhe gesorgt hätte.
Und was ist mit der AfD, die doch ein inniges Verhältnis zu Putin hat, aber gleichzeitig nicht nur anlässlich der 75-Jahrfeier des Grundgesetzes sich als den angeblich wahren Verteidiger des Grundgesetzes darstellte, sondern auch, und das zum ersten Mal (z. B. zumindest in solchen Massen zum ersten Mal), die Helden des 17. Juni 1953 ehrten. Wie kann man Putin verehren und gleichzeitig davon ausgehen müssen, dass Putin 1989 die Revolution zusammengeschossen hätte, wie es die UdSSR bereits 1953 getan hat?
Es gibt keinen Zweifel, so wie Putin mit einer Opposition und mit Widerstand umgeht, hätte es 1989 in der DDR ein Blutbad gegeben. Und trotzdem feiert man Putin – und die Helden von 1953. Das ist ein absoluter Widerspruch.
Ist es nicht pervers, dass AfDler, ganz besonders die in den neuen Bundesländern, gerade den feiern, der sie hätte zusammenschießen lassen? Oder waren sie im Jahr 1989 nicht auf der Straße, sondern haben auf die Panzer der UdSSR gehofft? Waren sie oder wären sie, wenn sie damals schon gelebt hätten, genauso wie Putin, von der Untätigkeit der Verantwortlichen in Moskau geschockt gewesen?
Und wie hätte Björn Höcke dann 1989 reagiert, der zum Tag der Deutschen Einheit 2022, in Gera, ein Loblied auf Russland, auf das Russland von Putin, von sich gegeben hat?
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