Im Netz hat der Bürgerkrieg bereits begonnen.


Die Gesellschaft zerfällt. Viele wollen geradezu, dass sie zerfällt, dass man nicht mehr durch Austausch von Argumenten eine gemeinsame Basis findet.


Als zu Beginn der Coronapandemie die Lieferkette aus China, aus der über 90 % aller weltweit hergestellten medizinischen Masken kam (nicht nur nach Deutschland, sondern für die ganze Welt) zusammenbrach, hat Gesundheitsminister Heil nach jeder Quelle gegriffen, die Masken anbot.

 

Das mag moralisch bedenklich gewesen sein, da Heil die Finanzmacht Deutschlands ausnutzte, um für sein Land, zulasten anderer Länder, egal zu welchem Preis, versuchte Masken zu besorgen, da selbst in Krankenhäusern, auch für OPs, ansonsten die Anwendung von Masken nicht mehr gewährleistet war, und ein Ende des Mangels nicht abzusehen war. Gerade die AfD und ihre Fanblase, die doch immer brüllt, „unser Land zuerst“, sollte da doch eigentlich Beifall klatschen. Aber nein, sie brüllt „Verbrecher“.

 

Das Gleiche gilt für die EU-Kommissar-Präsidentin von der Leyen, die große Kontingente von Impfstoffen bestellte, als die Hersteller erst geringe Mengen herstellen konnten und Produktionskapazitäten erst ausgebaut werden mussten, während sich die ganze Welt um die wenigen Impfstoffe, die es gab, prügelte. Das Motto von von der Leyen, „unser Land zuerst“, bzw. „unsere Union zuerst“, müsste doch der AfD gefallen haben. Was nur nicht passierte, da die AfD sich zu extremen Impfgegnern entwickelte.

 

Schon zu Coronazeiten hatte man einige Politiker auf Plakaten in Gefängniskleidung abgebildet. Vor kurzem hat Compact erst eine Ausgabe herausgebracht, auf der Haldenwang, von der Leyen und Lauterbach auf dem Cover als Verbrecher betitelt werden. Jetzt im Zusammenhang mit dem Verbot des Magazins wurde dieses Cover bei „X“ noch mal mit dem Vermerk gezeigt, Compact hätte doch recht. Und andere kommentierten, wer die Wahrheit sagt, wird zum Schweigen gebracht. Man beklatschte sich dabei gerne gegenseitig für solche Beiträge.

 

Es wird nicht einmal mehr diskutiert. Wenn man mit Argumenten dagegen angeht, bei Heil und bei von der Leyen eben auf die damalige Situation ansprechend, wird man einfach ignoriert. Die ganze Blase hat gar kein Interesse mehr, eine sachliche Auseinandersetzung, ein Gespräch, eine Diskussion zu führen.

 

Das Gleiche gilt bei der Ukraine. Orbán, der (angebliche) Friedensstifter. Orbán will, dass die Ukraine verliert und, wie Medwedew schon mal westlichen Staaten angeboten hat, aufgeteilt wird. Daran hat er Interesse, da er hofft, dass Ungarn einen Teil von der Ukraine dann abbekommt. Dass das so ist, dafür gibt es ausreichend Belege. Und die, die noch wegen ein paar läppischen Coronamaßnahmen in den Sommern 2021 + 22 Coronademonstrationen durchführten und 2022 sogar sogenannte „Freiheitsspaziergänge“ und dabei Diktatur brüllten, scheißen auf den Wunsch der Ukraine, in Frieden und Freiheit leben zu wollen. Ein Hinweis darauf, was Orbán wirklich will, mit eindeutigen Belegen, wird ignoriert. Man bleibt in der eigenen Blase.

 

 

 

 

 

 

 

 

Was würde die Welt wohl sagen, sollte Olaf Scholz zu einem Fußballspiel in ein Stadion gehen, und dabei einen Schal tragen, auf dem Deutschland in den Grenzen von 1914 abgebildet ist?

 

Antworten, die offizielle russische Quellen selbst gesagt haben, man würde zwar Verhandlungen vorziehen, aber es werden auf jeden Fall alle Ziele erreicht werden; wenn es mit Verhandlungen nicht klappt, dann eben auf dem Schlachtfeld, interessieren keinen. Es ist angeblich der Westen, der keinen Frieden will. Belege dagegen werden einfach ignoriert.

 

 

Worüber will man denn verhandeln, wenn die eine Seite bereits im Vorwege mehr als ein Mal offiziell mitteilt:

„Wir verhandeln zwar gerne, aber wenn das Endergebnis nicht unseren gesteckten Zielen entspricht, ist dieses Endergebnis der Verhandlungen für uns eben nur ein Zwischenergebnis.“

 

 

Antworten, die offizielle russische Quellen selbst gesagt haben, man würde zwar Verhandlungen vorziehen, aber es werden auf jeden Fall alle Ziele erreicht werden; wenn es mit Verhandlungen nicht klappt, dann eben auf dem Schlachtfeld, interessieren keinen. Es ist angeblich der Westen, der keinen Frieden will. Belege dagegen werden einfach ignoriert. Man will sich damit gar nicht beschäftigen. Wenn es hart auf hart kommt, wird der „Störenfried“ einfach blockiert, damit er in Zukunft die Blase nicht mehr stören kann.

 

Worauf steuert eine Gesellschaft hin, wenn man nicht mehr miteinander reden will, kein Gespräch führen will, keine Diskussion, sondern nur noch auf seine eigene Meinung pocht, sachliche Erwiderungen ignoriert oder deren Autor beschimpft oder gar blockiert.

 

Wenn jemand einem Argument nicht sachlich widersprechen kann, sollte die Person doch eher mal überleben, ob die eigene Meinung überhaupt richtig ist.

 

Viele scheinen dagegen im Netz, wenn ihnen die Meinung anderer einem nicht passt, nur noch zu persönlichen Angriffen fähig zu sein, oder dazu, die Meinung anderer, auch wenn dessen Argumente sachlich waren, einfach zu ignorieren.

 

Eine Gesellschaft, die nicht mehr miteinander sachlich reden will, einige nur noch pöbeln können, fällt aber auseinander, wird gespalten, wird aufgehetzt und hetzt sich letztendlich irgendwann immer mehr auf.

 

Wie Jörg Urban, von der AfD, es sogar als notwendig ansieht.

 

 

Eine Gesellschaft, die im Zweifel nur noch mit Knüppeln in der Hand auf den Straßen diskutiert.

 

 

Im Netz passiert es sinngemäß bereits. Und man scheint dabei auf sich regelrecht stolz zu sein, sich wie ein halbstarke Affe zu benehmen und zu äußern.

 

Einige scheinen wirklich nur noch den Wunsch zu haben, im Netz sich geistlos auszukotzen. Als ob Sie unbedingt aufzeigen wollen, dass Sie darunter leiden, hunderttausend Jahre, oder noch mehr, zu spät auf die Welt gekommen zu sein, und mit zivilisierter Kommunikation total überfordert sind - und darauf auch noch stolz sind. 

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